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Warum Fremdsprachenlernen so anstrengend ist: Vielleicht nutzen Sie einfach die falsche „Landkarte“

2025-07-19

Warum Fremdsprachenlernen so anstrengend ist: Vielleicht nutzen Sie einfach die falsche „Landkarte“

Haben Sie auch manchmal das Gefühl: Kaum hat man Englisch gelernt, beißt man sich durchs Japanische und es fühlt sich an, als müsste man wieder bei null anfangen, alles von Grund auf neu aufbauen. Jedes Wort, jede Grammatikregel gleicht einem unüberwindbaren Berg. Wir denken oft, Sprachenlernen sei eben so – eine Art asketisches Martyrium.

Aber was, wenn ich Ihnen sage: Die Anstrengung rührt vielleicht nicht daher, dass Sie sich nicht genug Mühe geben, sondern weil Sie von Anfang an die falsche „Landkarte“ benutzt haben?

Eine Geschichte vom „Kochenlernen“

Ändern wir mal die Perspektive und stellen uns Sprachenlernen als Kochenlernen vor.

Nehmen wir an, Sie sind ein chinesischer Meisterkoch, der alle Feinheiten der chinesischen Küche perfekt beherrscht (das ist Ihre Muttersprache). Nun möchten Sie die italienische Küche erlernen (Ihre Zielsprache C).

Vor Ihnen liegen zwei Kochbücher:

  1. Ein englisches Kochbuch: Es ist für jemanden geschrieben, der nur eine Mikrowelle bedienen kann. Es beginnt mit „Wie schalte ich den Herd an?“ und „Was ist Würfeln?“, langatmig und umständlich. Als Meisterkoch würden Sie ein solches Kochbuch als extrem ineffizient empfinden, nicht wahr? (Das ist so, als würden wir Chinesisch nutzen, um eine Sprache mit völlig anderer Grammatikstruktur zu lernen, zum Beispiel Koreanisch).
  2. Ein französisches Kochbuch: Zufällig haben Sie zuvor die französische Küche erlernt (Ihre zweite Fremdsprache B). Sowohl die französische als auch die italienische Küche legen Wert auf Saucen, verwenden gerne Gewürze und kommen ohne Wein nicht aus. Dieses Kochbuch sagt Ihnen direkt: „Diese Sauce wird ähnlich wie eine französische Béchamel zubereitet, aber fügen Sie etwas mehr Parmesankäse hinzu.“ Sie verstehen es auf Anhieb, weil die zugrunde liegende Kochlogik ähnlich ist. (Das ist so, als würden Sie Japanisch nutzen, um Koreanisch zu lernen).

Sehen Sie den Unterschied?

Wenn Sie mit einem „Anfänger“-Kochbuch beginnen, verschwenden Sie viel Zeit mit Grundlagen, die Sie bereits beherrschen. Mit einem Kochbuch von einem „Kollegen“ hingegen gelangen Sie direkt zum Kern und erreichen doppelt so viel mit halbem Aufwand.

Finden Sie Ihr Lern-„Sprungbrett“

Diese Lernmethode, bei der Sie „durch vorhandene Stärke neue gewinnen“, hat einen speziellen Namen: „Sprachenleiter“ oder „Sprach-Sprungbrett“. Einfach ausgedrückt bedeutet es: Nutzen Sie eine Fremdsprache, die Sie bereits beherrschen (B), um eine neue Fremdsprache (C) zu lernen.

Warum ist diese Methode so effizient?

  1. Energie sparen, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wenn Sie Koreanisch mit japanischen Materialien lernen, eignen Sie sich nicht nur neues Wissen an, sondern festigen gleichzeitig Ihre Japanischkenntnisse. Die Zeit ist begrenzt, doch diese Methode sorgt dafür, dass jede Minute optimal genutzt wird. Möchten Sie ein Meister vieler Sprachen werden? Dann ist dies fast schon eine grundlegende Fähigkeit.

  2. Logik ist kohärent, sofort verständlich: Sprachen existieren nicht isoliert; sie gehören wie Familienmitglieder zu eigenen „Familien“. Sprachen derselben Sprachfamilie teilen oft ähnliches Vokabular, Grammatik und Denkweisen.

    • Wer Spanisch kann, lernt Französisch viel leichter.
    • Wer Mandarin beherrscht, findet einen schnelleren Zugang zu Kantonesisch.
    • Wer Japanisch gelernt hat, wird feststellen, dass die Grammatikstruktur des Koreanischen erstaunlich ähnlich ist.

    Nehmen wir das klassischste Beispiel: Im Japanischen gibt es das Konzept der „Zähleinheitswörter“ (量词), man sagt zum Beispiel nicht „drei Bücher“, sondern „san-bon (Bücher)“ oder „san-mai (Münzen)“. Ein englischer Muttersprachler müsste wahrscheinlich einen dreitausend Wörter langen Artikel lesen, um das zu verstehen. Wenn Sie aber mit Japanisch nach den Zähleinheitswörtern im Koreanischen suchen, lautet die Erklärung vielleicht nur ein einziger Satz: „Das japanische ‚ko‘ (個) sagt man im Koreanischen einfach ‚gae‘ (개).“ – Ein gegenseitiges „Ich verstehe dich“-Einvernehmen, das Lernhürden sofort beseitigt.

  3. Bessere Ressourcen, authentischere Erklärungen: Möchten Sie eine seltene Sprache lernen? Sie werden feststellen, dass es auf Chinesisch oder Englisch kaum Material dazu gibt. Wechseln Sie jedoch zu einer „Sprungbrett“-Sprache, etwa indem Sie Hochchinesisch nutzen, um Material zu Min Nan zu finden, oder Türkisch für Aserbaidschanisch, dann entdecken Sie eine völlig neue Welt.

Vorsicht vor der Falle der „Selbstverständlichkeit“

Natürlich birgt diese Methode auch eine süße Falle: Selbstzufriedenheit. Da sich die neue Sprache so mühelos anfühlt, könnten Sie unbewusst in den „Autopilot-Modus“ wechseln, denken „Ach, das ist ja genau wie im Japanischen“, und dabei die feinen, aber entscheidenden Unterschiede übersehen. Ähnlich wie bei der französischen und italienischen Küche: Obwohl sie ähnlich sind, sind sie keinesfalls dasselbe. Wenn Sie weiterhin italienische Nudeln mit einer französischen Denkweise zubereiten, entsteht am Ende vielleicht nur „französische Pasta“ und nicht der authentische italienische Geschmack.

Wie lässt sich diese Falle vermeiden?

Die Antwort ist einfach: Bleiben Sie neugierig, „sehen“ Sie aktiv die Unterschiede. Geben Sie sich nicht mit einem „fühlt sich ähnlich an“ zufrieden, sondern fragen Sie: „Wo genau unterscheiden sie sich?“ Wenn Sie einen winzigen Unterschied bemerken und ihn sich merken, schafft Ihr Gehirn einen eigenständigen Raum für diese neue Sprache, anstatt sie unter dem Dach der alten Sprache hausen zu lassen.

Seien Sie von heute an ein cleverer Lerner

Sprachenlernen ist nie nur ein Wettkampf darum, wer am härtesten arbeitet, sondern auch darum, wer am klügsten vorgeht. Anstatt sich jedes Mal mühsam vom Fuß eines Berges hochzuarbeiten, lernen Sie lieber, das „Sprungbrett“ zu finden, das Sie auf einen Schlag nach oben katapultiert.

Nutzen Sie Ihr bereits erworbenes Wissen, um eine völlig neue Welt zu erschließen. Dies ist nicht nur eine effiziente Strategie, sondern auch ein aufregendes Erlebnis – Sie werden feststellen, wie viele wunderbare Gemeinsamkeiten und Verbindungen es zwischen den Sprachen gibt.

Dabei ist das Wichtigste, den Mund aufzumachen und sie zu benutzen. Haben Sie keine Angst vor Fehlern, nutzen Sie mutig Ihre „Sprungbrett“-Sprache, um mit der Welt zu kommunizieren. Wenn Sie etwas Unterstützung und Sicherheit brauchen, können Sie Tools wie Intent ausprobieren. Das ist eine Chat-App mit integrierter KI-Übersetzung, die Ihnen hilft, wenn Sie mit Freunden aus aller Welt chatten. So können Sie diesen Schritt selbstbewusster gehen und Theorie in echte Fähigkeiten verwandeln.

Hören Sie auf, ein „asketischer Sprachenlerner“ zu sein. Finden Sie Ihr Sprungbrett, und Sie werden feststellen, dass die Tür zu neuen Welten viel näher ist, als Sie dachten.